Portfolio zur Muttermilchlogistik auf der neonatologischen Intensivstation
Die folgende Grafik zeigt den Weg der Muttermilch durch die neonatologische Intensivstation. Das Portfolio an Transportlösungen von Medela bietet zu jedem einzelnen Schritt hilfreiche Lösungen.
Abpumpen von Muttermilch
Wenn der Säugling nicht an die Brust angelegt werden oder effektiv die Brust entleeren kann, benötigt die Mutter Hilfe bei der Initiierung und der Aufrechterhaltung einer ausreichenden Milchproduktion. Die physiologischen und emotionalen Herausforderungen bei der Trennung von Mutter und Säugling können – zusätzlich zur mangelnden Stimulation der Brust – den Beginn des Stillens erschweren und die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen erhöhen. Das Ergebnis: Viele Mütter von Frühgeborenen stillen zu Beginn nicht, sondern pumpen Milch ab, um die Laktation zu initiieren und aufrechtzuerhalten. Das Abpumpen von Milch kann Mütter von Frühgeborenen jedoch vor grosse Herausforderungen stellen.
Wenn sich die Initiierung der Laktation verzögert und die Mutter nicht gleich von Beginn an beständig Milch abpumpt, ist es schwierig, eine ausreichende langfristige Milchproduktion sicherzustellen. Deshalb sind der Zugang zur richtigen Ausrüstung und eine frühzeitige Unterstützung unabdingbar. Wissen Mütter über die schützenden Eigenschaften ihrer Milch Bescheid, motiviert sie das während der belastenden Zeit, in der ihr Säugling auf der neonatologischen Intensivstation behandelt wird, zur Aufrechterhaltung der Laktation. Wichtig ist die Erkenntnis, dass die Mutter ihre Laktation initiieren, aufbauen und aufrechterhalten muss, um die Entwicklung der Muttermilchproduktion zu fördern. Daher muss unbedingt eine realistische Erwartungshaltung geschaffen werden, indem die Mütter darüber informiert werden, dass sich ihre Milchproduktion im Laufe der Zeit erhöhen wird. Die folgenden Massnahmen sind sehr wichtig für die Fähigkeit der Mutter, im Laufe der Wochen ausreichende Milchmengen zu produzieren:
- Müttern das Ausstreichen von Muttermilch mit den Händen erklären
- Frühzeitige Milchentnahme – ein Abpumpen in der ersten Stunde nach der Geburt ergibt eine höhere Milchmenge als ein Abpumpen in den ersten sechs Stunden und steigert die Milchproduktion in den darauffolgenden Wochen.
- Laktation mit Symphony PLUS, einem speziell entwickelten Abpumpschema, initiieren
- Häufiges Abpumpen: Mütter, die auf das Abpumpen von Muttermilch angewiesen sind und dies häufig (mehr als sechs Mal täglich) tun, produzieren mehr Milch als Mütter, die weniger häufig abpumpen. Behältergrössen, die der von der Mutter abgepumpten Milchmenge entsprechen, sorgen für eine realistische Erwartungshaltung in den ersten Tagen.
- Beidseitiges Abpumpen: erhöht die Milchproduktion so wie ein Abpumpen am Bett direkt nach oder gar während des Hautkontakts
Maximierung der Milchmenge: das Symphony Milchpumpensystem
Das Milchpumpensystem Symphony mit 2-Phase Expression Technologie startet häufig die Stillzeit im Spital. Ein Ziel bei der Verwendung einer Milchpumpe für den Spitalgebrauch ist die Maximierung der Milchproduktion. Weiterhin soll mit Milchpumpen sichergestellt werden, dass die Mutter ausreichend Milch produziert, um den Säugling auch nach dem Spitalaufenthalt zu ernähren.
Die Symphony Milchpumpe mit ihren technischen Eigenschaften und ihrem Zubehör ist das perfekte Hilfsmittel, um Mütter und ihre individuellen Bedürfnisse bei der Milchproduktion zu unterstützen.
Laktation initiieren: Symphony PLUS
Das spezielle Abpumpprogramm Symphony PLUS unterstützt bei der Initiierung der Laktation. Die wichtigste Funktion dieses Programms ist die Variation des Pumpmusters im Verlaufe eines 15-minütigen Abpumpvorgangs einschliesslich Pausen. Das unregelmässige Muster imitiert das Verhalten eines termingeborenen Säuglings in den ersten Tagen nach der Geburt. Preemie+ muss deshalb so lange eingesetzt werden, bis die Mutter bei drei aufeinanderfolgenden Pumpvorgängen mindestens 20 ml abpumpt. Anschliessend kann das Standardprogramm 2.0 verwendet werden.
Studien zeigen, dass die anfängliche Verwendung von Symphony PLUS vor der Umstellung auf Standard 2.0 verglichen mit der ausschliesslichen Verwendung von Standard 2.0 vor und nach der Sekretionsaktivierung zu einem signifikanten Anstieg der Milchproduktion in den ersten zwei Wochen führt.
Imitiert die Natur für eine optimale Milchproduktion: 2-Phase Expression mit dem Programm Standard 2.0
Am Anfang eines Stillvorgangs (vor dem Milchspendereflex) saugen Säuglinge mit hoher Frequenz. Das Saugmuster verlangsamt sich, sobald der Milchfluss bei der normalen Entleerung der Brust beginnt. Das Programm Standard 2.0 imitiert diese beiden Phasen. Bei der Milchpumpe Symphony beginnt diese forschungsbasierte 2-Phase Expression Technologie in der Stimulationsphase mit einer höheren Frequenz von 120 Zyklen pro Minute, um den Milchspendereflex auszulösen. Es ist wichtig, dass die Mutter von der Stimulations- auf die Abpumpphase umstellt, sobald die Milch fliesst, und dass sie das Vakuum in der Abpumpphase so hoch wie möglich einstellt, ohne dass es sich für sie unangenehm anfühlt. Wenn das Symphony Milchpumpensystem wie oben beschrieben eingesetzt wird, dann
- ist es angenehm
- effizient
- fühlt sich wie der Säugling an
- pumpt in kürzerer Zeit mehr Milch ab
- hilft bei der Aufrechterhaltung der Laktation
Beidseitiges Abpumpen
Die Milchpumpe Symphony eignet sich für beidseitiges Abpumpen. Natürlich spart das gleichzeitige, simultane Abpumpen Zeit, aber die Forschung hat auch gezeigt, dass Mütter 18 Prozent mehr Milch abpumpen können, wenn sie mit der 2-Phase Expression Technologie beidseitig anstatt einseitig abpumpen. Zusätzlich wurde festgestellt, dass beidseitiges Abpumpen die Brüste besser entleerte, da ein zusätzlicher Milchspendereflex ausgelöst wurde. Ausserdem hatte die abgepumpte Milch einen höheren Energiegehalt.
Muttermilch auffangen
Nach dem Abpumpen muss die Muttermilch gehandhabt und aufbewahrt werden. Dabei besteht das Risiko eines Nährstoffverlusts und der Verunreinigung der Milch. Bewährte Praktiken im Umgang mit Muttermilch sind daher unabdingbar.
Der Umgang mit Muttermilch kann komplex und zeitaufwendig sein und sollte deshalb effizient gestaltet werden. Einrichtungen sollten die Verfahren beim Umgang mit Muttermilch standardisieren, um Folgendes zu minimieren:
- Milchverluste durch unnötiges Umschütten zwischen Behältern
- Verlust der Qualität oder Integrität der Inhaltsstoffe der Milch
- Verunreinigung der Milch
- Verwechslungsgefahr zwischen Patientinnen
Anpassungsfähig für alle Bedürfnisse und Verfahren: Pumpsets und Flaschen von Medela
Jedes Spital ist einzigartig und erfordert einen spezifischen Ansatz. Medela bietet ein ganzheitliches Produktportfolio für jede Situation. Pumpsets und Flaschen gibt es als Mehrweg- und Einweg-Produkte. Für Spitäler, die Sterilisations- bzw. Desinfektionsverfahren verwenden, eignen sich die von Medela für den Gebrauch durch mehrere Mütter entwickelten autoklavierbaren Mehrweg-Produkte. Die Einweg-Verbrauchsartikel von Medela wurden als hygienische Lösung entwickelt, bei der die Notwendigkeit zur Desinfektion oder Sterilisation im Spital entfällt.
Das Einweg-Portfolio von Medela umfasst Ready-to-Use- und sterile EO-Produkte. Diese sind für den Einmal- oder Eintages-Gebrauch in Spitälern vorgesehen, ohne dass vor der ersten Verwendung eine Reinigung nötig wäre.
Alle Produkte von Medela, die mit Muttermilch in Berührung kommen, bestehen aus lebensmittelkonformen Materialien und sind BPA-frei.
Brusthauben und Behälter in verschiedenen Grössen
Besondere Bedeutung beim Abpumpen kommt der passenden Brusthauben grösse für die Mutter zu. Eine falsche Grösse kann zu mangelhaftem Komfort, Reibung und sogar zu einer Einschränkung des Milchflusses führen. Daher sind die Brusthauben von Medela in verschiedenen Grössen erhältlich.
Die Auffangbehälter von Medela zeigen die Volumina mit einer kleinen, präzisen Graduierung an, damit die abgepumpte Milchmenge genau und einfach überprüft und erfasst werden kann. Sie sind in verschiedenen Grössen von 35 ml bis 250 ml erhältlich. Sofern möglich, sollte die Milch in einem Behälter der passenden Grösse aufbewahrt werden. Dabei kann es sich um die Grösse handeln, die der von der Mutter abgepumpten Menge entspricht oder der Menge, die dem Säugling pro Tag oder gar pro Fütterung verabreicht wird. In jedem Fall müssen die Prozesse darauf abzielen, möglichst wenig Milch zwischen Behältern umschütten zu müssen. Auf diese Weise werden Hygienerisiken und Milchverluste reduziert sowie Zeit, Lagerraum und Material eingespart.
Bei der Entwicklung des Einweg-Kolostrumbehälters von Medela wurde an die Bedürfnisse des Spitalpersonals und der Mütter gedacht. Der gewölbte Boden soll den Verlust von Kolostrum oder Muttermilch beim Aufziehen mit einer Spritze minimieren. Die geringe Grösse des 35-ml-Behälters stellt sicher, dass Mütter beim Abpumpen motiviert bleiben, indem ihre Erwartungshaltung hinsichtlich der anfänglichen Milchproduktion relativiert wird.
Beschriften und Nachverfolgen der Behälter
Die Verwendung spezieller Protokolle zur Minimierung von Fehlern bei der Verabreichung ist ausgesprochen wichtig. Wird die abgepumpte Muttermilch auf der neonatologischen Intensivstation nicht dem richtigen Säugling verabreicht, hat dies möglicherweise Konsequenzen für den Säugling. Ausserdem können Verabreichungsfehler zu starkem Stress bei der Mutter führen. Es ist daher entscheidend, die Milchproduktion der Mutter zu überwachen und die abgepumpte Milch nachzuverfolgen.
Nachverfolgung, Transport und Erwärmen von Muttermilch
Das Abpumpprotokoll
Das Abpumpprotokoll eignet sich speziell für Mütter, die auf das Abpumpen von Muttermilch angewiesen sind. Es hilft dabei, die Abpumpmenge richtig einzuschätzen, erläutert die Vorteile der Versorgung mit Muttermilch und bietet Tipps und Hinweise. Ausserdem unterstützt das Abpumpprotokoll das Spitalpersonal dabei, allfällige Schwierigkeiten bei der Milchproduktion rechtzeitig zu erkennen und zu lösen, bevor sie zu einem ernsten Problem werden.
Vorgedruckte Etiketten
Nach dem Abpumpen ist das sichere Aufbewahren der Milch auf der neonatologischen Intensivstation entscheidend, um sicherzustellen, dass der Säugling optimal ernährt wird. Dazu zählt die richtige Beschriftung, wodurch Verwechslungen bei der Milch minimiert werden. Die vorgedruckten Etiketten von Medela helfen bei der Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit.
Dazu müssen auf den Medela Etiketten folgende Daten eingetragen werden:
- Name des Säuglings
- Datum der Entnahme
- Zeitpunkt des Abpumpens
- Menge der abgepumpten Milch
Diese grundlegenden Informationen sorgen dafür, dass der Säugling die Milch seiner Mutter erhält. Ausserdem ist es schwierig, die in einem Behälter enthaltene Milchmenge einzuschätzen, wenn diese in einem nicht aufrecht gelagerten Behälter eingefroren wurde.
Eigene Lagerplätze in Kühl- und Gefrierschränken ausschliesslich für Muttermilch sowie individuell beschriftete Tabletts sorgen zudem für Übersichtlichkeit und vermeiden Verwechslungen oder Unsicherheiten.
Aufrechterhaltung der Kühlkette
Für Mütter, die zu Hause abpumpen, während ihr Säugling noch auf der neonatologischen Intensivstation ist, gibt es einige wichtige Schritte zu beachten, um die Qualität der Milch zu gewährleisten:
- Die Milch muss direkt nach dem Abpumpen gekühlt werden
- Die Kühlkette darf nicht unterbrochen werden
- Ob die Milch eingefroren oder nur gekühlt wird, hängt von Kriterien wie der Entfernung zwischen Wohnort und Spital, der bereits auf der neonatologischen Intensivstation aufbewahrten Milch der Mutter und den Spitalrichtlinien ab.
Kühltasche
Der Transport von Muttermilch zur neonatologischen Intensivstation stellt unter Umständen die grösste Herausforderung bei der Aufrechterhaltung der Kühlkette dar. Die Milchflaschen müssen bei gleichbleibender Temperatur sicher transportiert werden. Zu diesem Zweck hat Medela die Kühltasche entwickelt. Durch das speziell entwickelte Isoliermaterial der Tasche und das vorgekühlte Kühlelement wird die niedrige Temperatur sichergestellt, um die Milch kalt oder gefroren zu halten.
Aufbewahrung von Muttermilch
Einfrieren auf der neonatologischen Intensivstation ist unvermeidbar, auch wenn es die Integrität der Inhaltsstoffe der Muttermilch verändert. Obwohl zum jetzigen Zeitpunkt die meisten dieser Veränderungen als harmlos erachtet werden, verliert die Milch dennoch etwas an Qualität im Vergleich zu frischer Muttermilch. Zum Beispiel nehmen termingeborene Säuglinge über die Milch ihrer Mutter jeden Tag Millionen lebender Zellen auf. Leider überleben diese Zellen den Einfriervorgang nicht.
Es müssen Richtlinien für das Kühlen und Einfrieren von Muttermilch festgelegt werden, um sicherzustellen, dass nur wenige Nährstoffe, Wachstumsfaktoren und andere schützende Inhaltsstoffe der Milch verloren gehen.
Richtlinien zur Aufbewahrung von Muttermilch auf der neonatologischen Intensivstation
Die Richtlinien für die Aufbewahrung und das Auftauen von Milch unterscheiden sich abhängig vom Umfeld (zu Hause, Entbindungsstation oder neonatologische Intensivstation) und vom Zustand des Säuglings (neonatologische Intensivstation, hohe Risiken, gesunder termingeborener Säugling oder älteres Kind). In jedem Fall sollte die Milch so kurz wie möglich aufbewahrt werden, insbesondere auf der neonatologischen Intensivstation.
Die folgenden Empfehlungen sind forschungsbasiert und beziehen sich auf die Abläufe bzw. Wege der Muttermilch auf der neonatologischen Intensivstation:
Muttermilch ist eine lebende, dynamische Flüssigkeit mit einzigartigen Eigenschaften, welche die Handhabung und Aufbewahrung der Milch beeinflussen. Eine Eigenschaft, die sich schnell nach dem Abpumpen zeigt, ist der Anstieg des Milchfettanteils, der normalerweise zur Bildung einer Schicht oben im Auffangbehälter führt. Wenn essenzielle Inhaltsstoffe wie Fett nicht gut in der Milch vermischt sind, können Aufteilung und Umfüllung der Milch zwischen verschiedenen Behältern zu unterschiedlichen Nährstoffgehalten in den einzelnen Behältern führen. Um die Einheitlichkeit des Nährstoffgehalts der verschiedenen Mahlzeiten und Umfüllvorgänge zu maximieren, sollten folgende Massnahmen in Betracht gezogen werden:
- Die Milch sollte vorsichtig geschwenkt werden, um die Inhaltsstoffe vor dem nächsten Schritt zu durchmischen.
- Da Fett der variabelste Inhaltsstoff der Muttermilch ist, kann eine Zusammenführung mehrerer abgepumpter Milchportionen für den Tagesbedarf zu einem einheitlicheren Nährstoffgehalt führen.
- Um Mengen- und Qualitätsverluste zu vermeiden, sollte das Umfüllen von Milch auf ein Minimum beschränkt werden.
Jedes Umfüllen von Milch kann zu Verlusten führen, was insbesondere bei kleinen Mengen, wie z. B. bei Kolostrum, starke Auswirkungen haben kann. Bei Säuglingen, die in den ersten Tagen nach der Geburt noch nicht mit Muttermilch versorgt werden, sollte das Kolostrum aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften mit Sorgfalt behandelt und verwendet werden.
Eine Aufzeichnung der Milchmengen im Behälter vor dem Einfrieren hilft bei späteren Schritten im Umgang mit der Milch wie beispielsweise der Entscheidung, welche Milch verabreicht werden soll, der Berechnung der erforderlichen Menge an Zusätzen und der Überprüfung, ob im Behälter genug Platz für diese Zusätze ist. Die folgenden Schritte können die Häufigkeit des Umfüllens zwischen verschiedenen Behältern verringern:
- Angabe der Milchmenge auf der Behälteretikette vor dem Einfrieren
- Kein übermässiges Füllen des Behälters, damit sich die Milch beim Einfrieren ausdehnen kann und Zusätze, insbesondere flüssige, hinzugefügt werden können.
- Einhaltung der Richtlinien des Herstellers beim Hinzufügen von Zusätzen; in manchen Fällen muss der Zusatz bei einer bestimmten Temperatur oder zu einem festgelegten Zeitpunkt vor der Verabreichung hinzugefügt werden.
Die abgepumpte Milch sollte in der Reihenfolge beschriftet werden, in der sie abgepumpt wurde. Im Allgemeinen ist folgende Verabreichungsreihenfolge für Säuglinge vorgesehen:
- Kolostrum so früh wie möglich nach der Geburt
- Frische Milch wird eingefrorener Milch vorgezogen
- Eingefrorene Milch aus den ersten Wochen wird eingefrorener Milch aus einer späteren Laktationsphase vorgezogen
Erwärmen der Muttermilch
Schonendes Erwärmen ist von zentraler Bedeutung, um die wichtigen lebenden, bioaktiven und essenziellen Inhaltsstoffe intakt zu halten, damit sich aufbewahrte Muttermilch so wenig wie möglich von frischer Milch unterscheidet.
Die Temperatur hat nicht nur eine signifikante Auswirkung auf die sensiblen Inhaltsstoffe der Muttermilch, sondern auch auf das empfindliche Frühgeborene. Es hat nur sehr wenig Körperfett, eine dünne Haut und unterentwickelte Thermorezeptoren bzw. Schweissdrüsen, was eine ineffiziente Thermoregulation zur Folge hat. Diese Säuglinge können weder spüren, ob Milch zu heiss oder zu kalt ist, noch können sie angemessen auf Temperaturveränderungen reagieren. Es wird angenommen, dass die Milchtemperatur die Körpertemperatur des Säuglings beeinflussen kann. Auf vielen neonatologischen Intensivstationen wird daher die Erwärmung der Milch als wichtiger Schritt bei der Versorgung gesehen.
Schonendes Auftauen und Erwärmen der Muttermilch: Calesca
Calesca ist ein Gerät zum wasserlosen Aufwärmen/Auftauen von Muttermilch, das speziell für die individuelle Pflege auf der neonatologischen Intensivstation entwickelt wurde und die Optimierung und Standardisierung der Versorgung mit Muttermilch unterstützt. Calesca bewahrt die Integrität der Muttermilch, indem die Milch auf Körpertemperatur erwärmt und keiner starken Hitze ausgesetzt wird. Dank seiner Benutzerfreundlichkeit können Eltern das Gerät bedienen, sodass die Einbindung der Familie in die Pflege und flexible Zubereitungszeiten unterstützt werden. Calesca kann Milch mit drei verschiedenen Anfangstemperaturen erwärmen: Raum-, Kühlschrank- oder Tiefkühltemperatur.
Um die Flexibilität beim Umgang mit Muttermilch zu erhalten, hält Calesca die Milch nach Abschluss des Aufwärmvorgangs bis zu 30 Minuten lang warm.
Füttern von Muttermilch
Das vorrangige Ziel bei Säuglingen, die nicht gestillt werden, ist es, ihnen die Vorzüge der Muttermilch möglichst uneingeschränkt zugänglich zu machen. Dadurch wird die Fähigkeit zur oralen Nahrungsaufnahme gefördert, damit die Säuglinge bei der Entlassung aus dem Spital ausschliesslich über Stillen ernährt werden können. Vor dem Hintergrund des Stillens als Hauptziel muss die richtige Methode der oralen Nahrungsaufnahme gewählt werden. Auf neonatologischen Intensivstationen wächst das Bewusstsein für die Entwicklung der Nahrungsaufnahme, damit Mutter und Kind bestmöglich vom Stillen profitieren können.
Medela unterstützt neonatologische Intensivstationen mit einem umfassenden Portfolio an Lösungen für die orale Nahrungsaufnahme, die auf die verschiedenen Herausforderungen und Entwicklungsstadien von Frühgeborenen im Spital zugeschnitten sind, um direktes Stillen zu fördern.
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