Abpumpen von Muttermilch
Vor dem Abpumpen der Muttermilch
Vor dem Abpumpen sollte die Mutter ihre Hände gründlich mit Wasser und Seife reinigen. Weniger Bakterien während des Abpumpens hat verringertes Bakterienwachstum während der Aufbewahrung zur Folge. Eine zusätzliche Reinigung der Brust über den Rahmen der täglichen Körperpflege hinaus hat sich hingegen nicht als vorteilhaft erwiesen. Hautreinigungsmittel entfernen Bakterien dabei erwiesenermassen nicht wirksamer als reines Wasser. Deshalb wird empfohlen, nur die übliche Brusthygiene zu betreiben.
Abpumpen
Die Brust kann per Hand oder mittels einer Pumpe entleert werden. Die Wahl der Pumpe hängt dabei von der erwarteten Häufigkeit des Abpumpens, der dafür verfügbaren Zeit, Kosten und dem Zugang zur Stromversorgung ab.
Wenn das Baby nicht an der Brust saugen oder diese effektiv entleeren kann, benötigt die Mutter oft Hilfe bei Anregung, Aufbau und Aufrechterhaltung einer ausreichenden Milchbildung. Die ersten zwei Wochen nach der Geburt sind für die langfristige Milchbildung entscheidend. Die folgenden Massnahmen sind sehr wichtig, damit in den darauffolgenden Wochen eine ausreichende Milchmenge gebildet wird:
- Hautkontakt nach der Geburt: Er verlängert nachweislich die Stilldauer und sollte unbedingt praktiziert werden
- Anleitung für die Mutter, wie sie eine manuelle Brustmassage durchführen kann
- Beidseitiges Abpumpen (simultanes Abpumpen) der Brüste: Dies erhöht die Milchentleerung
- Frühes Abpumpen nach der Geburt: Dies ist wichtig – das Abpumpen in der ersten Stunde führt zu einer höheren Milchentleerung als ein Abpumpen in den ersten sechs Stunden. So wird die Milchbildung in den darauffolgenden Wochen deutlich gesteigert
- Der Anwendung der Initiierungstechnologie (Symphony PLUS) nach der Geburt, gefolgt von einem 2-Phasen-Pumpprogramm nach der sekretorischen Aktivierung (Milcheinschuss), wird eine erhöhte Milchproduktion am sechsten bis dreizehnten Tag nach der Geburt zugeschrieben
- Häufiges Abpumpen ist ebenfalls wichtig. Mütter, die auf das Abpumpen von Muttermilch angewiesen sind und dies mehr als sechs Mal täglich tun, bilden mehr Milch als Mütter, die weniger häufig abpumpen. Auf eine Milchpumpe angewiesene Mütter sollten etwa achtmal pro 24 Stunden abpumpen
- Abpumpen zwischen den Stillmahlzeiten: Mütter, die gelegentlich Milch für ihr gestilltes Baby abpumpen und über eine grosse Milchmenge verfügen, können zusätzlich zwischen den Stillmahlzeiten abpumpen
- Die Verwendung gut sitzender Brusthauben. Sie sollten sich bequem tragen lassen und die Brüste nicht abdrücken oder die Brustwarzen beschädigen; es sind mehrere Brusthaubengrössen verfügbar, falls der Tunnel zu eng ist
- Brusthaube leicht gegen die Brust halten: So werden die Milchgänge nicht blockiert und die Brust wird ausreichend geleert
Nach dem Abpumpen
Falls nur eine Mutter das Milchpumpset verwendet und ihr Baby gesund ist, sollte das Set zur Proteinentfernung nach jedem Gebrauch mit kaltem Wasser gespült werden. Danach sollte das Set mit warmem Seifenwasser von Fettrückständen gereinigt werden. Daraufhin erneut mit kaltem Wasser abwaschen, um verbleibende Seifenrückstände zu entfernen. Das Pumpset sollte ausserdem in einem trockenen Behälter aufbewahrt werden. Nach 24 Stunden sollte das Pumpset erneut sterilisiert oder, falls es sich um ein Eintages-Pumpset handelt, entsorgt werden.
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